V o r b e m e r k u n g e n

KMD Dr. Vogel[2] hat mich um dieses Referat gebeten. Gern nutze ich die Gelegenheit der Einführung in das Heft, soweit es die musikalische Seite betrifft. Ich habe dem Ausschuss angehört, der diese Auswahl im Auftrag der Kirchenleitungen in der DDR besorgt hat. Wir waren etwa 10 Leute, Theologen und Kirchenmusiker, die schon jahrelang Umgang mit neuen Liedern in der Gemeinde hatten. Im Vergleich mit anderen neuen Liederheften oder vervielfältigten Sammlungen mag der Eindruck bestehen, dass das Niveau unseres Heftes etwas zu hoch ist. Zu unserer Rechtfertigung kann ich sagen: 2 / 3 bis 3 / 4  dieser Lieder übernahmen  wir aus vorhandenen Sammlungen. Sie waren schon mehr oder weniger erprobt. Bei der Auswahl ging es uns aber nicht nur um Brauchbarkeit, sondern auch um Qualität, sowohl der Texte wie der Melodien. Nun ist es immer eine heikle Frage,   w a s   man als gut bezeichnen soll. Wer dies als „Geschmackssache“ abtun will, macht es sich zu leicht. Es gab in unserem Ausschuss unterschiedliche Urteile im einzelnen Fall, und wir haben auch Kompromisse gemacht, aber die Übereinstimmung war doch recht groß. Übrigens haben wir Musiker durchaus auch zu den Texten kritisch Stellung genommen – und ebenso die Leute des Wortes zu den Melodien.

Ich möchte meine Ausführungen gliedern in einen sehr grundsätzlichen Teil unter der Frage „Was gehört zu einer guten Liedmelodie?“ (Maßstäbe) und einen zweiten, in dem ich an den Weisen des Beiheftes gewisse Melodietypen aufzeige, die sich zu Gruppen zusammenfassen lassen.