Zwei Sommer nur sahest du, mein Kind,
über den Fluren stehn
und sogtest mit dem Blütenwind
das Werden und Vergehn,
das Keimen, Wachsen, Reifen ein
in deine kleine offne Seele,
und, ach, des Sterbens bittre Pein
streifte dein Blick, der wache, helle.
Ein Schatten blieb seither zurück,
senkte sich tiefer dann
in deine Seele, deinen Blick,
der oft verloren sann…
Doch dann, als wärs wohl noch zu heiß
für letzte tiefe Wintersruh,
schütteltest du dein Köpfchen leis
und nicktest freundlich mir dann zu…
Ein Schatten zieht zuweilen hin
über dein kleines Grab
und ruft mir schmerzlich in den Sinn,
was ich verloren hab…
Doch schüttle ich dann still mein Haupt,
wie mir mein Kind es einstens zeigte,
drauf sag ich „Ja!“ – das Herz, das glaubt,
reift, wenn es seine Schwere beugte.