Die Nacht, da Stunden miteinander rangen,
da wir, aus schwerem Schlafe jäh erwacht,
die Nähe spürten einer dunklen Macht,
ist unser Kind ganz still nach Haus gegangen.
Es blieb das Ohr an einem Klopfen hangen,
das unaufhaltsam tropfte in der Nacht...
da fühlten wir den letzten Kampf entfacht
um seine Seele. Jedoch alles Bangen
wich, da im Kampfe wir den Herrn erkannt:
da ist ein Freuen über uns gekommen,
das alles Todesgrauen überstieg,
und im Gebet fiel letzter Widerstand:
Herr Christ, der Du dem Tod die Macht genommen,
wir danken Dir für diesen Deinen Sieg!
(Handschriftliche Bemerkung im Typoskript: Friedegard starb im Krankenhaus Annaberg;
wir erfuhren von ihrem Heimgang erst am Morgen nach jenem nächtlichen Erleben.)