Ach, wichen nur die Dämmerstunden!
Es quält ihr Dunkel wie ihr Licht,
wenn noch der Schein des bleichen runden
Mondes durch unsere Scheiben bricht,
wenn ich den Tag noch nicht beginnen,
die Nacht sich noch nicht schließen mag,
verstörte Träume Fäden spinnen
durch leergewordnes Schlafgemach…
Dann wankt die Seele hin und wider
und stößt sich wund auf irrem Gang,
es drängen ungeborne Lieder
und finden weder Form noch Klang -
So, zwischen Tod und Leben hangend,
des Sehnens Flügel matt und schwer,
vor Licht, wie vor dem Dunkel bangend -
mein Kind, du duldetest noch mehr:
du lagst in deinem kleinen Bette,
es mieden Leben dich und Tod -
ach! Dass die Seele Flügel hätte,
zu fliehn ins ewige Morgenrot! …
Da - ! langsam, langsam will es tagen,
das Dunkel zwang den Morgen nicht!
So wurdest du hineingetragen
nach banger Nacht in mildes Licht.