Die neuen Liedversuche haben jedoch nicht nur ihre psychologischen und soziologischen, sondern auch ihre theologischen Hintergründe. Es sei hier nur hingewiesen auf das Anliegen neuer Theologie, die Kluft zwischen sakralem und profanem Bereich zu überwinden und – im Sinne eines neuen Verständnisses der Inkarnation – sich solidarisch mit der Welt zu wissen. Dass diese Solidarität Grenzen hat, die für den Christen nicht überschreitbar sind, ist freilich ebenso wahr. Aber Stilfragen sind nicht Bekenntnisfragen, und wir müssen wohl einräumen, dass sich mancherlei Glaubensaussagen auch mit dem Stilmittel derjenigen Musik verbinden können, die dem Aufnahmevermögen der „breiten Masse“ entspricht.